Sude S.
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Sehr geehrte Damen und Herren,
ich möchte meine Enttäuschung über den Umgang Ihres Teams mit meinem herzkranken Kater zum Ausdruck bringen. Meine Eltern haben ihn kürzlich für seine jährliche Herzultraschallkontrolle zur Kardiologin gebracht. Aufgrund seines aggressiven Verhaltens wurde ihnen mitgeteilt, dass sie mit ihm nicht mehr wiederkommen sollen. Die Aussage „Sie brauchen ihn nicht mehr zu bringen“ haben wir als abweisend und wenig empathisch empfunden.
Natürlich verstehe ich, dass der Umgang mit schwierigen Tieren belastend sein kann, und ich respektiere die Grenzen der Belastbarkeit Ihres Teams. Dennoch hätte ich mir gewünscht, dass uns zuvor die Möglichkeit gegeben worden wäre, weitere Lösungsansätze auszuprobieren – etwa die Rasur zu Hause (Gabapentin wurde als Beruhigungsmittel verabreicht), doch auch hier hätte man gemeinsam besprechen können, welche weiteren Schritte möglich wären, bevor eine solche Entscheidung getroffen wird.
Was ich besonders bedauere, ist die Art der Kommunikation. Professioneller und mitfühlender wäre es gewesen, uns auf alternative Optionen hinzuweisen, wie etwa auf spezialisierte Tierärzte oder Kliniken, die auf den Umgang mit aggressiven Tieren vorbereitet sind. Ein herzkranker Patient und seine Besitzer so abzuweisen, ohne unterstützende Vorschläge oder spürbare Empathie zu zeigen, hinterlässt den Eindruck, dass das Wohl des Tieres nicht an erster Stelle steht.
Gerade bei einem herzkranken Tier ist eine kontinuierliche medizinische Versorgung entscheidend. Die Verantwortung dafür sollte nicht allein auf den Besitzer übertragen werden. Die Aussage, dass eine Untersuchung nicht möglich oder sinnvoll sei, ohne Alternativen oder Unterstützung anzubieten, hat uns in dieser ohnehin belastenden Situation das Gefühl vermittelt, mit unserem Problem alleingelassen zu werden.
Ich bin der Meinung, dass in solchen Fällen neben der fachlichen Einschätzung auch eine respektvolle und empathische Kommunikation eine große Rolle spielt. Das Wohl des Tieres und die Unterstützung seiner Besitzer sollten stets Priorität haben, auch wenn Grenzen erreicht sind.
Ich hoffe, dass meine Rückmeldung dazu beiträgt, in zukünftigen Fällen sowohl die Kommunikation als auch die Suche nach Lösungen sensibler zu gestalten, um das Vertrauen der Tierhalter nicht zu verlieren.
Ich werde diese Erfahrung öffentlich teilen, um andere Tierbesitzer zu ermutigen, sich in solchen Situationen für ihre Tiere einzusetzen und respektvolle, unterstützende Kommunikation einzufordern.
Mit freundlichen Grüßen
Sude Sönmez